Tagebuch des Yukon F.

… ich will mal ein wenig berichten, wie mein Tag als Huskywelpe in meinem neuen Rudel in Egling so abläuft.

Nachts darf ich im Wohnzimmer in einem Zimmerkennel neben meinem Herrchen schlafen. Das ist so eine Box, an der man zwar rumbeißen kann, aber sonst ist’s da recht langweilig. Sobald ich einen Mux von mir gebe, steht Herrchen auf und bringt mich raus. Dann mach‘ ich halt auch gleich mal Pippi oder Größeres, wenn’s nötig ist. Und morgens darf ich auf eine kleine Kuscheleinheit mit auf seine Matratze, das ist natürlich großartig, da kann man sich räkeln, wird geschmust, einfach herrlich.

Dann kommt Frauchen von ich weiß nicht woher und bringt mich raus, da wartet schon mein großer Freund Tjumen und Sarek auf eine Runde Toben in der Dämmerung. Manchmal gibt’s dann ne kleine Autofahrt – weiß nicht wohin, da muss ich wieder „üben“ in einer Box brav zu sein. Einmal war Abisko, mein Opa, mit dabei und hat mich ordentlich angeschnauzt, weil ich rum gehampelt habe. Na gut, also in der Autobox muss man brav sein.

Und danach gibt’s Futter – hurrah – ich hab‘ einen Bärenhunger. Anfangs hab‘ ich allein gefressen, aber nun bin ich mit Abisko, Tjumen und Sarek im Zwingerabbteil. Ich kann’s kaum erwarten, bis es endlich was gibt – was Herrchen oder Frauchen da nur so lange brauchen beim Herrichten?! Alle kriegen vor mir was, und ich werde immer unruhiger und dann kommt’s: Sarek staucht mich volle Kanne in eine Ecke, sodass ich mir gar nix mehr machen trau‘ und still dasitze, dann krieg auch ich was. Hm, schmeckt das gut! Ich bin schon schlauer geworden: ich warte einfach in der Hütte und ignoriere alle, päääh! Da passiert wenigstens nichts. Danach ist immer etwas langweilig, Tjumen und ich müssen im Zwinger bleiben, die anderen stromern im Auslauf herum. Wenn Frauchen wieder kommt, dürfen wir raus und Tollen ist angesagt. Mei, der Tjumen ist echt ein toller Kumpel, riesengroß – ich kann unter ihm durchlaufen, auf ihm sitzen fast wie auf einer Couch, ganz weiß ist er und man kann ihn überall reinbeißen, in den Schwanz, in die Lefzen, er ist fast nie sauer.

Heute waren Gäste da zum Schlittenfahren. Ich durfte auch schon im großen Hundeanhänger mitfahren, fand ich aber nicht so toll, es schaukelt, ist ziemlich dunkel und langweilig. Die Großen haben ein ziemliches Gezetere gemacht, als sie raus durften, weiß auch nicht warum. Dann waren sie plötzlich alle weg, und Frauchen ist mit Amani und mir an einer langen, langen Leine, die frei hinter mir herläuft, im Schnee gegangen. Das war toll. Da gab’s Grassilage auf dem Weg zu fressen, sie hat zwar immer „pfui“ gesagt, aber ich war schneller – hihi. Den Amani find‘ ich eigentlich auch nett und toll, aber er will irgendwie nicht mit mir spielen. Dann haben wir uns in die Sonne gesetzt, ich durfte auf dem Schoß kuscheln und plötzlich hab‘ ich Herrnchen’s Stimme gehört. Er kam mit dem Schlittengespann zurück, mei war das aufregend. Danach war ich ganz schön müde und bin in der Box eingeschlafen.

Und später ist Herrchen nochmals mit mir kurz im Auto gefahren, hat mir diese lange Leine angemacht, und ich durfte laufen und im Schnee tollen. Wenn ich weg gelaufen bin, ruft er mir in so einem ganz hohen Ton „Yukon hieeeeer“ und, wenn ich brav zurück komme, krieg ich Leckerlis – hm, das mach‘ ich dann natürlich gerne. Ich hatte nämlich so einen Hunger.

Tja, und nach sovielen Aktivitäten und Erlebnissen mach‘ ich’s entweder wie Sarek und leg‘ mich in eine Hütte und schlafe oder ich stromer‘ mit Tjumen oder den Anderen durch den Auslauf und spiele oder setz mich auf eine Bank und gucke in die Ferne.

Manchmal darf ich mit einem Hundekumpan ins Haus. Je nachdem, wer es ist, tollen wir auf dem Teppich, drehen so einen Ball, aus dem Futter kommt, oder beißen uns gegenseitig ins Fell. Es kommt total drauf an, wer mit drinnen ist. Mit Oma Luna und Tante Paula wird nett gespielt oder gekuschelt oder brav geschlafen, mit Aramis ist es eher sehr ruhig und ernst, auch vor Floh hab‘ ich großen Respekt, mit Opa Abisko muss ich aufpassen, der schnauzt mich schnell mal an, aber er bringt mir auch tolle Sachen bei, z.B. die Treppe nach oben laufen, die Küche oben erkunden, was klauen und mit runter tragen, und mit Tjumen fliegen die Haarfetzen, weil wir so tollen. Dann bringt Frauchen oft so ein lautes Gerät und macht die Haare damit weg. Ist zwar laut und nervig, stört mich aber nicht sehr.

Also insgesamt find‘ ich’s toll und spannend hier, manchmal fehlen mir die gleichaltrigen Mädels, mit denen ich aufgewachsen bin, schon ein bisschen, denn da war ich der Chef, v.a. beim Fressen …DSCN3129

Bis zum nächsten Mal, macht’s gut!

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